Sie ist alt und gebrechlich. Niemand interessiert sich mehr für sie: die gute, alte Werbung. Online- überholt Print-Werbung. Blogger haben jetzt schon mehr Abonnenten als Zeitungen und Zeitschriften. Und Internet-TV mit intelligenter Zielgruppenselektion läuft dem Fernseher den Rang ab. Die Werbung, so wie wir sie kennen, ist definitiv tot.
Es ist erstaunlich. Heutzutage muss man niemanden bitten, im Internet nach dem zu suchen, was man gerade braucht. Man macht es einfach. Suchbegriff in Google eingeben. Suchergebnisse durchklicken, bestellen. Fertig. Die Bedingungen für ein optimales Marketing (Product, Place, Price, Promotion) sind nirgendwo so ideal wie im Internet (mobiles Internet mit eingeschlossen). Ob das jetzt ein brasilianisches Bier ist oder die mit unzähligen Kreativpreisen dekorierte Obama-Yes-we-can-Kampagne. Sie sind da und man findet sie, wenn man sie sucht. Also sind ihre Inhalte so konzipiert, dass man sie sucht. Unaufdringliches Marketing im Internet ist ein Teil des täglichen Lebens geworden. Die Werbung in den Printmedien und im Fernsehen nicht mehr. Der Gesamtverband Werbeagenturen GWA liefert im seinem diesjährigen Herbstmonitor sogar die Zahlen für den Exitus der Unterbrecherwerbung. Online-Werbung legt kräftig zu. Klassische Werbung sackt immer weiter ab. (Wir wissen alle, dass das nur Bruttozahlen sind. Die Realität sieht leicht anders aus, also was die Geldmenge betrifft, die tatsächlich zwischen Werbungtreibende und Mediabesitzer über den Tisch geschoben wird.)
In Zukunft heißt es trotzdem, dass mehr Geld in Online-Marketing fließen wird und immer weniger in die klassischen Medien wie Print und Fernsehen. Und Online-Marketing bedeutet schon lange nicht mehr nur Banner. Auf Google hoch rankende, zielorientierte Webseiten und Microsites erreichen genau die Menschen, die genau diese Produkte oder Dienstleistungen suchen. Bloggs erreichen Millionen von potentiellen Käufern, die mehr Informationen über ein bestimmtes Produkt suchen und sich auch von den Bloggern auf spezielle Seiten verlinken lassen. Ein gutes Beispiel ist hier meine eigene Seite. Mit ein paar wenigen und günstigen Marketingmitteln habe ich mich zum Experten bei Suchenden gemacht. Wenn Sie die Suchbegriffe “Bip Gourmand”, Bip Gourmand Michelin”, “Irischer Hummer” oder “Bodenseefelchen” eingeben, erhalten Sie meine Webseite an der 1. bzw. 2. Stelle der Suchergebnisse.
Virals auf Youtube generieren durch ihre mutigen Inhalte hohes Interesse und leiten über Links auf entsprechende Webseiten. Musik zum Reinhören und herunter laden, Email-Marketing, AdSense, Games, twitter, ja selbst eine Tupperwaren-Chat hat mehr Auswirkungen auf den Verkaufserfolg als eine Anzeige in einer Tageszeitung. Aber es geht noch weiter.
Anstelle von Anzeigen, die Jugendliche erreichen sollen, lassen fortschrittliche Unternehmen Songs komponieren, die ihr Produkt thematisieren. Der Song wird beworben: Auf Plakaten, Flyern, im Internet. Es werden Deals geschlossen mit lokalen Radiostationen sowie Radiosendern im Internet. Die Musik gibt es kostenlos zum Downloaden, T-Shirt, Sweatshirts, Schweißbänder, Caps, Kaffeetassen werden auf der Internetseite angeboten. Alles nur, um das Produkt zu verkaufen. Aber so können sie die Zielgruppe wenigstens erreichen – und sie hört Ihnen zu. Welcher Werbungtreibende, der nur auf die klassischen Medien setzt, kann das schon von sich behaupten?
Wir sind gerade in einer sehr spannenden Zeit des Marketings angekommen. Lassen Sie uns mit der neuen Werbung beginnen.